Von der Demokratie zur Diktatur
Während der mythische Held für die Freiheit steht, ist der Bösewicht der ihm gegenüber steht oft ein Symbol der Tyrannei. Die Star Wars Saga spiegelt hier unsere eigene Geschichte. Der Zerfall von Republiken und der Aufstieg von Diktatoren werden hier exemplarisch erzählt. Es geht um die Korruption der Regierung, die die alleinige Macht übernehmen will. Deshalb erzeugt sie künstliche Krisen, auf die sie dann reagieren kann. Eine scheinbare Bedrohung von außerhalb, die von innen erzeugt wird. Im Mittelpunkt steht der intrigante Darth Sidous. Getarnt als der freundliche Senator Palpatine nutzt er die Angst der Republik vor Rebellion und Krieg, um Schritt für Schritt die Macht an sich zu reißen. Lucas bezieht sich auf das Deutschland der dreißiger Jahre. Hier gibt es eine starke Analogie in Star Wars: Wir haben den Kanzler Palpatine, der außergewöhnliche Macht will. Genau das forderte Hitler 1933. Das Ermächtigungsgesetz erlaubte ihm im Prinzip alles zu tun, was er wollte. Es ist eigentlich eine Notstandsverordnung. Aber diese wird natürlich selten wieder aufgehoben. Diktatoren sagen anfangs immer, sie wollten dem kleinen Mann helfen. Sie inszenieren sich als Vaterfiguren, als mächtige Männer die für uns sorgen wollen. Diese mächstigen Männer, die für Unterdrückung, Diktatur und das Böse stehen, haben Charisma, das Charisma der Macht. Saddam Hussein hatte eine großartige Führungsausstrahlung, wie es beim Militär heißt. Er war groß, stand aufrecht und dominierte jede Umgebung. Seine Botschaft war folgt mir und ich werde für euch sorgen. Das ist natürlich sehr reizvoll.
Wir haben bei Star Wars eine Regierung, die sehr korrupt wird. Das geht bis ins römische Reich zurück. Freie Gesellschaften, Republiken fallen nicht durch äußere Einflüsse, wenn sie nicht schon von Inneren heraus zerstört wurden. Die Moral der Gesellschaft muss bereits ausgehöhlt sein. Im antiken Rom ging es dabei um Korruption. Den Senatoren ging es mehr darum ihre eigene Macht zu erhalten, der Senat schaffte sich quasi selbst ab. Lukas zeigt uns, dass die Demokratie zerbrechlich ist und jederzeit von innen heraus zerstört werden kann. Palpatine spielt ein doppeltes Spiel. Er weiß, dass Krieg eine Anhäufung von Macht bedeutet. Er schafft einen Konflikt und stellt eine Armee auf. Genau das geschah auch im antiken Rom. Herrscher wie Julius Cäsar stellten Armeen auf, die zu Privatarmeen wurden und das führte zum Niedergang der Republik.
George Lukas erzählt eine bekannte historische Geschichte von einem Tyrannen, der an die Macht kommt, indem er die Umstände ausnutzt und aus Angst Kapital schlägt. In „Die Rache der Sith“ offenbart sich das Böse in Palpatine in seinem Kampf auf Leben und Tod mit dem Jedimeister Mace Windu. Palpatine wird dabei zur Verkörperung des Bösen, hässlich vernarbt und monströs. Palpatine wird zum bösen Imperator. Sein Verlangen nach Macht und Kontrolle wird sichtbar. Der gerissene Palpatine nutzt seine körperliche Verunstaltung sogar, um Sympathien und Unterstützung im Senat zu erlangen, als er die absolute Macht an sich reißt. Lukas hat erkannt, dass Politik zyklisch ist. Es ist keine finale Lösung für etwas gibt was menschliche Gesellschaften betrifft. Sie befinden sich in einem ständigen Prozess des Aufbaus und der Selbstzerstörung. Die zeitlose Moral ist, dass Macht korrumpiert und absolute Macht absolut korrumpiert. Wir müssen die Demokratie schützen, diese Bedrohung besteht immer.
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