Die Odysse des Heldens
Star Wars kann man auch als Heldenreise bezeichnen. Die Initiation ist die Reise, die für eine Wandlung steht. Es ist der Übergang von einer Identität in eine andere, zum Beispiel vom Jugendlichen zum Erwachsenen.Im Laufe der Star Wars Saga treten zwei Charaktere die Heldenreise an: Anakin Skywalker und sein Sohn Luke. Sie werden zu einem Abenteuer gerufen. Beide sehen sich nicht als Helden und beide werden in den Kampf zwischen Gut und Böse hineingezogen in dem sich sich für eine Seite entscheiden müssen.Für Anakin endet diese Reise tragisch, da ihn seine Arroganz, seine Angst und seine Gier nach Macht schließlich von dem Pfad des Helden abbringen und ihn auf die dunkle Seite leiten, wo er zum Bösen Darth Vader wird.Lukes Reise wird schließlich zu der Mission seinen Vater zu erlösen.
Der Ruf ist ein Ereignis, das den Helden aus der vertrauten Umgebung reißt. Er wird vor eine enorme Herausforderung gestellt. Luke erfüllt die Rolle des mythischen Helden, der anfangs ein sehr einfacher, fast unsicherer Charakter ist, so wie Dorothy aus der Zauberer von Oz, Harry Potter oder König Arthur. Sie sind Durchschnittmenschen, sie sind wie wir, mit den gleichen Unsicherheiten und Ängsten wie wir (Peter Jackson). Meistens gibt es eine Vorbereitungszeit, einen inneren Kampf. Während die Person sagt „Ich mache das nicht.“ Aber eigentlich bereitet sie sich innerlich darauf vor. Lukes Reise ist eine archetypische Reise, wie die von Odysseus oder biblischen Figuren wie Moses. Sie wollen das wozu sie gerufen werden nicht unbedingt tun. Aber das Leben schickt sie eben auf diese Reise.Lukes Tante und sein Onkel werden ermordet und sein Leben verändert sich auf einen Schlag und er ist bereit für die Reise.Erste Station seiner Reise ist Mos Eisley auf Aldeeran. Die Kantinenszene würde Joseph Campbell als erste Schwelle bezeichnen. In diesem Moment wird klar dass wir auf unbekanntem Territorium sind.
So wie die Helden der klassischen Mythologie (z.B. Herkules) um sich zu beweisen, entwickelt sich auch Luke durch seine Prüfungen. Er rettet Prinzessin Leia. Beim Angriff auf den Todesstern spielt er eine entscheidende Rolle. Er wird in die Schlacht auf dem Eisplaneten hineingezogen und überlebt sie. Er rettet seine Freunde vor Jabba the Hut. Bei all dem beweist er sich. Doch sein größter Kampf ist der mit seinem Vater. Darth Vader schwebt als dunkle gesichtslose Figur über ihm, so wie der tote Vater im Theaterstück Hamlet als Geist über allem schwebt. Der Kampf zwischen Vater und Sohn ist in der griechischen Mythologie sehr präsent. Zeus kam an die Macht nachdem er seinen Vater besiegt hatte, dieser hatte ebenfalls mit seinem Vater gekämpft. Zeus Waffe ist der Donnerkeil, der Blitz. Wenn man Darth Vader und Luke mit den Lichtschwertern kämpfen sieht, so erinnert das an Zeus Donnerkeil.Man kann in dem Verhältnis von Luke und Vader auch ein biblisches Motiv erkennen. Die Sünden der Väter werden an die Söhne und Töchter weiter gegeben. Lukes Vater ist durch eine Narbe entstellt. Er verlor im Kampf die rechte Hand. Er gibt diese Verletzung an seinen Sohn weiter. Das Kainsmal wird weiter gegeben. Schließlich findet alles bei Luke Skywalker ein Ende. Luke muss verstehen, dass er Teil einer Familie ist und die Sünden seines Vaters nicht übernehmen darf.
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