Der bessere Jame Bond?
Im Film Ipcress von 1965 ermittelt Geheimdienst-Agent Harry Palmer im Fall mehrerer verschwundener Wissenschaftler. Das Setting ist deutlich realistischer als in den James-Bond-Filmen: Schmuddelige Londoner Vororte der 60er Jahre, regnerisches Wetter, ein bescheidenes Appartment und als Geheimagent lebt man nicht glamourös, sondern stirbt nur eher. Der Plot hingegen ist ähnlich skurril wie in James-Bond-Filmen. Es geht um Gehirnwäsche und Gedankenkontrolle. Die Gegenspieler bleiben weitgehend im Dunkeln, auch bis zum Schluss des Filmes.
Michael Caine verkörpert den Geheimagenten in diesem und zwei weiteren Filmen. Er kocht gern und gut und liebt auch Frauen, aber die Zahl der Sexpartnerinnen ist nicht so absurd hoch wie bei den frühen James-Bond-Filmen.
Hier ein Beispiel für die lakonische Inszenierung vom Ende des Filmes:
Colonel Ross: "Sie haben mich nicht enttäuscht. Ich wusste, dass Sie kein Befehlsempfängeer sind Palmer."
Palmer: "Und Sie hätten mich ganz eiskalt draufgehen lassen. Ich hätte umgelegt werden oder für den Rest meines Lebens wahnsinnig werden können."
Colonel Ross: "Dafür werden Sie ja schließlich bezahlt."
Außerdem gibt es noch eine neue britische Miniserie mit dem Titel "Die Ipcress-Datei". Im Vergleich zum Film fällt hier die Retro-Hochglanz-Ästhetik auf. Die Autos blitzen und sehen cool aus. Die Damen haben schicke Frisuren und die Herren stylische Trenchcoats.